9. August 2007

Michael Bays Transformers

Extrem gehyped durch den ansprechenden Trailer und durch den Teaser letztes Jahr, habe ich es auch endlich geschafft den Film letztens im Kino zu sehen. Es hat ja auch schon viel zu lange gedauert, bis er überhaupt hier in Deutschland anlief. Warum diese ein Monats-Verzögerung? An den „gut“ übersetzten Dialogen und den „gut“ ausgewählten Synchronsprechern lag es schon mal nicht.

(Achtung, ab hier MAJOR SPOILERS!!!)

Transformers war ein übelst feines optisches Spektakel, die Transformations-Sequenzen waren genau so wie ich sie mir vorgestellt und gewünscht habe, eine echt gelungene Sache. Genau wie die Kampfszenen und alle CGI-Effekte die vorkamen. Ein Hoch auf das Wunderwerk Computer, die 3D-Animations-Programme, die 38 Stunden rendering-time pro Frame und all die fleißigen Asiaten, die es realisiert haben. Und hier endet leider auch schon die Liste mit den Punkten, die mir an dem Film gefielen.
An was es dem Film gemangelt hat ist eindeutig, nämlich an TRANSFORMERS, Transformers-Tiefgang und einer logischen Story. Es war schon etwas enttäuschend, von den etwa 7% Filmlängen in der die Decepticons auftraten 80% Frenzy zu sehen, der Soundwave-Kompromiss-Transformer, der immer das gleiche machte: Rumhüpfen und Informationen aus Computern sammeln. Was ist mit den Decepticons, die man vor dem Film auf der Transformers-Seite oder Michael Bays Blog sehen durfte? Tja, die werden 20 Minuten vor Ende vorgefahren und via Untertitel mit Namen vorgestellt. Das sollte dann auch reichen, los in den Kampf und lasst euch von den Autobots zerstören, Decepticons.
Bei den Autobots sieht es aber leider nicht besser aus. Man sieht zwar alle Autobots ab der Hälfte des Films regelmässig, aber leider nur in unpassend witzigen oder halbwitzigen, viel zu langezogenen Szenen, in denen sich die Autobots in Gärten verstecken und Menschen anpissen. Zudem entpuppen sie sich als Freaks, die sich die menschliche Sprache und Sprach-Kultur aus dem Internet angeeignet haben und dadurch besonders “hip” sind. Ach ja, Megatron (Anführer der Decepticons) auch, der vor dem 19. Jahrhundert in der Antarktis abgestürzt und sofort eingefroren ist. Wie gut er sprechen kann erfährt man im Film mehrmals in Szenen in denen er ganz frech und spontan seinen Namen ausspricht. Weniger begabt ist der Decepticon Starscream, der mal auch nur ein “Ugha-Ugha!” rausbekommt.

In Transformers geht es um den “Allspark”, einen Würfel der unbelebte, mechanische Objekte in extrem agressive, unkontrollierbare, mordende Transformers verwandeln kann – offensichtlich genoßen die Autobots eine gute Erziehung – und mit dessen Kraft man, naja was wohl, das Universum beherrschen kann, und so… Viel aufregender ist aber, dass sich Optimus Prime (Anführer der Autobots) mit Hilfe des Allsparks (der Leben in unbelebte Objekte hauchen kann) in die Luft jagen will, falls er im Gefecht mit Megatron den Kürzeren ziehen sollte. Das braucht er aber nicht, den Sam (Shia LaBeouf) drückt den Allspark gegen Megatrons Brust, das langt auch um ihn zu töten.
Zudem geht es in Transformers um eine total unpassende, unrealistische, 0815 Menschen-Lovestory zwischen Sam Witwicky (Shia LaBeouf) und Mikaela Banes (Megan Fox). Eine 5 Minuten Slideshow mit Bikini-Bildern von Megan Fox hätten es auch getan und zudem mehr Platz in der Story für die Transformers gelassen.
Und dann geht es noch um einen Regierungsagenten namens Simmons, (John Turturro) der Sam und Mikaela in seine geheime Kommandozentrale verschleppt und um überlebende Soldaten eines Decepticon-Angriffes auf eine Air Force Basis. Und fast hätte ich noch die stylische Computeranalytikerin Maggie Madsen (Rachel Taylor) (ok, noch eine 5-Minuten Bikini-Slideshow) und ihren geekigen Hackerfreund Glen Whitmann (Anthony Anderson) vergessen, die noch unpassender und unnötiger als die überlebenden Soladten sind. Damit hat man schon mal drei uncoole Storylines, die man sich sparen und mit extrem coolen Roboterkämpfen hätte auffüllen können. Danke Michael Bay.

Fazit (kopiert und verändert):
“Transformers” ist wieder einmal ein perfekt abgerundeter absurder Sommer-Blockbuster und der erste in diesem Jahr, der seine Versprechen hält. Düster, zu den richtigen falschen Zeiten überraschend witzig, mit guten Schauspielern, Bay-typischen Actionsequenzen und einem Mega-Score von Steve Jablonsky. Die zurückhaltenden Fans des Franchises müssten eigentlich sagen: „more than meets the eye hate”! Kein Ein Wunder, dass das Konzept aufgegangen ist und man bereits über Fortsetzungen mehr als nur nachdenkt. Doch ein großer Bay-Fanhater würde es auch begrüßen, wenn er sich etwas Neuem widmen und dort die Filmwelt revolutionieren versauen würde.
Artikel auch auf selektive-erinnerung.de

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